»Wir können Musik zum Essen servieren wie Wein«

Das Auge isst mit – laut Charles Spence, Professor für Experimentalpsychologie an der Universität Oxford, gilt dieser Spruch auch für das Ohr. Er sagt: Es gibt Klänge, die unser Essen süßer und salziger erscheinen lassen können. Ein Gespräch über das Zusammenspiel der Sinne.

Musik und Essen stimulieren alle Sinne.

Foto: GettyImages/Westend61

SZ-Magazin: Herr Spence, was ist Ihr Lieblingsessen?
Charles Spence: Wahrscheinlich Penne all’ Arrabiata.

Und welche Musik würden Sie dazu empfehlen?
Irgendwas, das nach Italien klingt, natürlich! Vielleicht eine Oper, das wirkt hochwertig. Am besten ein energiegeladenes Stück. Hohes Tempo, hohe Töne. Das hilft, die Schärfe hervorzuheben – und ich mag es besonders scharf.

Wie wichtig ist denn das, was wir hören, für das, was wir essen?
Schon auf die Wahl unserer Speisen und Getränke kann Musik einen Einfluss haben. Was wir hören, ist wichtig für das, was wir schmecken, aber auch für das, was wir kaufen oder bestellen. Die Forschung zeigt zum Beispiel, dass mehr Menschen einen französischen Wein wählen, wenn im Hintergrund typisch französische Musik läuft, und einen deutschen, wenn typisch deutsche Musik spielt. Auch unsere Geschmacksempfindung kann von Musik beeinflusst werden – auf ganz verschiedene Weise.