»Ich habe schon gute Weine für weniger als fünf Euro getrunken«

Die Weinexpertin Louisa Maria Schmidt erklärt die Welt der Weine, ohne mit Fachbegriffen um sich zu werfen. Was Laien beim Weinkauf beachten sollten, welcher Wein zu welchem Gericht passt und warum sie nichts vom Begriff »Naturwein« hält, erzählt sie im Interview.

»Am Ende des Tages ist Wein einfach ein alkoholisches Getränk. Man sollte diese unnatürliche Ehrfurcht beiseite packen und sich auf das Schöne konzentrieren.«

Foto: Nadine Saupper

SZ-Magazin: Ihr Buch heißt Das Weinbuch ohne Blabla. Was meinen Sie damit?
Louisa Maria Schmidt: Ich wollte ein barrierefreies Weinbuch schreiben und das elitäre Getue rund um das Getränk vermeiden. Gerade in der Weinwelt wird oft vorausgesetzt, dass man Rebsorten, Anbaugebiete und Winzerbetriebe kennt. Menschen, die das nicht tun, trauen sich oft nicht, nachzufragen, um sich keine Blöße zu geben. Ich habe daher versucht, so fundiert wie möglich über Wein zu schreiben, aber so, dass jeder für sich etwas mitnehmen kann. Dazu gehört auch, dass ich erkläre, dass Spätburgunder und Pinot Noir die gleiche Rebsorte ist. Darüber rümpfen manche Weinkenner die Nase, weil das in ihren Augen zum Allgemeinwissen gehört. Aber da irren sie sich. Ich möchte mit den Leuten lieber auf Augenhöhe kommunizieren und wähle daher eine einfache Sprache. Natürlich hat die Weinwelt ein eigenes Vokabular, aber das kann ich erklären, und das kann man auch lernen.